Muskellähmer- und Filler-Mythen: Was steckt dahinter?
Ästhetische oder plastische Behandlungen wurden in der Vergangenheit, und auch heute noch, teilweise kritisch beäugt. Selbstverständlich darf ein ästhetischer Eingriff, auch wenn er minimal-invasiv erfolgt, nicht als harmlos oder unbedenklich betrachtet werden. Auch bei der Behandlung mit Fillern oder Muskelrelaxantien können Nebenwirkungen auftreten. Verwunderlich ist es daher nicht, dass sich im Laufe der Zeit so manche Mythen entwickelt haben. Auch rund um Muskellähmer wie Botox oder Filler kursieren einige Mythen. Hyaluronsäure wird nachgesagt, das die Ergebnisse unnatürlich wirken und Botox soll giftig oder gar krebserregend sein. Wie viel Wahrheit hinter den einzelnen Mythen steckt, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Hyaluronsäure-Filler-Mythen
Rund um Hyaluronsäure-Filler existieren viele Mythen und auch Vorurteile, die sich zumeist auf die Wirkungsweise und die Anwendungsbereiche beziehen. Der bereits angesprochene Mythos, dass das Ergebnis einer Hyaluronsäurebehandlung unnatürlich wirkt, stimmt so nicht. Ergebnisse können unnatürlich wirken, wenn Technik, Produkt oder Erfahrung des Arztes nicht qualifiziert genug sind. Weit verbreitete Vorurteile sind zudem:
- Filler sind gefährlich und schädlich: Hyaluronsäure kommt im Körper auf natürliche Weise vor, daher gilt der Filler als relativ unbedenklich. Zudem ist er biologisch abbaubar, sodass der Körper den Filler mit der Zeit von alleine ausscheiden kann. Gefährlich werden kann die Behandlung nur, wenn sie nicht professionell oder mit einem minderwertigen Produkt durchgeführt wird. Eine professionelle Behandlung durch eine erfahrene Fachperson kann zudem die Risiken minimieren. Vorübergehende Nebenwirkungen wie Rötungen, Schwellungen oder Hämatome können auftreten.
- Hyaluronsäure liefert dauerhafte Ergebnisse: Dieser Mythos entspricht ebenfalls nicht der Wahrheit. Hyaluronsäure wird vom Körper im Laufe der Zeit abgebaut und kann daher nur einige Monate bis zu drei Jahren, je nach Menge, die Falten glätten. Lässt die Wirkung nach, kann die Filler-Behandlung wiederholt werden.
- Filler sind nur zur Faltenbehandlung gedacht: Ob ästhetisch oder medizinisch, Filler können vielseitig eingesetzt werden. Ein Einsatz beschränkt sich demnach nicht nur auf die Faltenbehandlung. Hyaluronsäure kann ebenso zum Volumenaufbau, Gesichtskonturierung oder gar zur Behandlung von Gelenkerkrankungen verwendet werden.
Botox-Mythen
Woran denken Sie, wenn Sie das Wort Botox hören? Vielleicht daran, dass der Muskellähmer keinerlei Mimik im Gesicht zulässt? Diese und weitere Mythen bestehen im Zusammenhang mit Botox, einem Nervengift, das vor allem zur Faltenbehandlung im Gesicht angewandt wird.
- Botox lähmt das ganze Gesicht: Ein dauerhaft starrer Gesichtsausdruck ist durch Botox nicht zu erwarten. Die gesamte Mimik wird nicht gelähmt, sondern nur gezielte Muskeln entspannt, sodass eine natürliche Ausdruckskraft erhalten bleibt. Wichtig ist die Dosierung und präzise Ausführung. Die Annahme, dass Botox als Nebenwirkung eine Gesichtslähmung zur Folge hat, ist daher falsch.
- Botox macht süchtig: Muskelrelaxantien besitzen keine suchterzeugenden Nebenwirkungen beziehungsweise Eigenschaften. Da eine Botoxbehandlung keine dauerhaften Ergebnisse erzielt, sondern die Wirkung nach einigen Monaten nachlässt, kann die erneute Behandlung den Anschein erwecken, dass der Stoff süchtig macht. Das hat jedoch weniger mit einer Suchtwirkung als mit dem persönlichen Empfinden zu tun, wenn die Falten wieder auftauchen und man sich einer erneuten Behandlung unterzieht, um das Erscheinungsbild zu glätten.
- Botox ist gefährlich oder gar krebserregend: Botox ist ein Nervengift, das auf die Nervenenden wirkt und damit die Signalübertragung zum Muskel lähmt. Eine Behandlung wird mit sehr geringen Dosen von professionellen Ärzten durchgeführt. Das Risiko von Nebenwirkungen kann dementsprechend gering gehalten werden, wenn Dosis und Erfahrung des Arztes abgestimmt sind.