Nahtdehiszenz
Das unerwünschte Auseinanderweichen von Wundrändern nach einer Operation wird Nahtdehiszenz oder auch Wunddehiszenz genannt. Trotz Fixierung durch Klammern oder Nähte kann es aus verschiedenen Gründen zu einer Dehiszenz der Wunde kommen. Die Schwere der Nahtdehiszenz wird in drei Grade eingeteilt. Diese reichen vom Auseinanderziehen der Haut oder des Gewebes über eine inkomplette bis zu einer kompletten Ruptur. Bei einer inkompletten Ruptur sind Haut und/oder Bauchfell nicht verletzt. Die komplette Ruptur bezeichnet den schwersten Verletzungsgrad. Bei einer solchen Wunddehiszenz sind alle Wundschichten betroffen, können zerrissen sein und auseinander klaffen. Von einer Narbenhernie bis hin zu schweren Folgen, wie einem Vorfallen der Eingeweide oder die Entstehung eines Platzbauches, die einzelnen Schweregrade können verschiedene Folgen nach sich ziehen.
Ursachen einer Wunddehiszenz
Die Ursachen einer Dehiszenz der Wunde sind vielfältig. Neben allgemeinen Ursachen können zudem lokale, mechanische oder medikamentöse Faktoren Einfluss auf die Entstehung einer Nahtdehiszenz haben. Zu den allgemeinen Ursachen können Stoffwechselerkrankungen oder eine Leberzirrhose zählen, unter denen der Patient leidet. Hämatome oder Serome können ebenfalls eine Wunddehiszenz bedingen und werden als lokale Ursachen bezeichnet. Mechanische Umstände wie plötzliche Anspannungen oder Veränderungen, beispielsweise durch Niesen, können eine Nahtdehiszenz verursachen. Zu guter Letzt können Nebenwirkungen bestimmter Medikamente Auslöser für eine Dehiszenz der Wunde sein.
Der Schweregrad einer Nahtdehiszenz entscheidet über die Behandlungsform. In manchen Fällen kann eine Ruhigstellung bereits als Therapie ausreichen. Sind hingegen Anzeichen einer Infektion zu erkennen, verspricht eine Ruhigstellung keine Linderung. Weiterhin bietet die medikamentöse Therapie in manchen Fällen eine Alternative. Bei schweren Nahtdehiszenzen wird hingegen eine operative Therapie als Maßnahme ergriffen, bei der eine Revision der Wunde stattfindet. Alle Maßnahmen versprechen jedoch nur Erfolg, wenn keine Infektion zugrunde liegt. Ist eine Infektion ursächlich für die Wunddehiszenz gilt es, diese vorranging zu behandeln, ehe andere Maßnahmen ergriffen werden. Bleibt eine Infektion unbehandelt, kann es nach anderweitiger Behandlung zu einer neuen Entstehung kommen.
Genaueres zum Thema sowie weitere Risiken und Nebenwirkungen, die mit einem operativen Eingriff einhergehen, vermittelt Ihnen Herr Dr. Schlichter in einem persönlichen Gespräch.