Schweißdrüsenabsaugung

Gründe für eine Schweißdrüsenabsaugung

Fühlen Sie sich durch übermäßiges Schwitzen im Alltag und in der Wahl Ihrer Kleidung eingeschränkt? Eine Schweißdrüsenabsaugung kann dann sinnvoll sein, wenn übermäßiges Schwitzen die Lebensqualität mindert. Es gibt leider viele Menschen, die sich besonders im Sommer mit diesem Problem beschäftigen müssen. Sie leiden an einer kaum bekannten, aber weit verbreiteten Erkrankung: der Schweißdrüsenüberfunktion der Achselhöhlen (Hyperhidroses axillaris). Diese beschreibt das unkontrollierbare Schwitzen bei kleinsten Anstrengungen oder gar schon in Ruhe. Dies führt dazu, dass sich störende Schwitzränder zeigen und die Kleidung mehrmals täglich gewechselt werden muss. Bunte Kleidung zu tragen, wird häufig gemieden, da die unschönen Schweißränder sonst noch auffälliger hervorstechen. Häufig wird daher auf schwarze oder weiße Oberteile ausgewichen. Der Grund für das übermäßige Schwitzen ist dabei in keinem Fall eine unzureichende Hygiene, im Gegenteil, betroffene Personen achten meistens sehr stark auf Ihre Körperhygiene.

Schwitzen ist ein für den Körper wichtiger Vorgang, der die Temperatur regelt und durch körperliche Belastung oder äußere Wärme verstärkt wird. Flüssigkeit, die auf die Haut gelangt, sorgt durch Verdunstungskälte für Kühlung. Die dafür zuständigen Schweißdrüsen liegen im Unterhautfettgewebe.

Gelegentlich kommt es zu einer Fehlfunktion dieser Temperaturregelung. Der Körper schwitzt unkontrolliert (sogenannte Hyperhidrosis), besonders in den Achselhöhlen, an Händen und Füßen. Dadurch entsteht ein hoher persönlicher Leidensdruck.

Schweißdrüsenabsaugung: Behandlung

Im Bereich der Achseln kann Abhilfe geschaffen werden, die Schweißdrüsen werden durch eine Absaugung/Saugkürettage zum überwiegenden Teil entfernt. Die Kühlung des Körpers ist nach wie vor gewährleistet, das übermäßige Schwitzen in den Achseln aber unterbunden.
Die Methode der Schweißdrüsenabsaugung ist nahezu ungefährlich, vorausgesetzt, sie wird fachgerecht durchgeführt. Mögliche Nebenwirkungen sind vorübergehende kleinflächige Gefühlsminderungen im Bereich der Achselhöhle, Blutergüsse oder Infektionen sowie Wundheilungsstörungen. Selten ist eine zweite Behandlung erforderlich, Verhärtungen lösen sich nach wenigen Wochen bis Monaten.

Vor dem Eingriff wird ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt durchgeführt, anschließend erfolgt gegebenenfalls die Messung des übermäßigen Schwitzens in den Achselhöhlen durch den sogenannten „Jod-Stärke-Test“. Dabei kann Ort und Menge des Schwitzens sichtbar gemacht werden. Durch eine chemische Reaktion verfärbt sich der Schweiß dunkel.

Was passiert nach der Schweißdrüsenabsaugung?

Der minimalinvasive Eingriff einer Schweißdrüsenabsaugung wird ambulant in Lokalanästhesie mit Dämmerschlaf durchgeführt und dauert circa eine Stunde. Die überschüssigen Schweißdrüsen werden dabei durch Absaugen und Curettage entfernt, sie wachsen nicht wieder nach. Arbeitsfähigkeit besteht wieder nach zwei bis drei Tagen.

Patienten, für die eine Schweißdrüsenabsaugung nicht in Frage kommt, kann trotzdem geholfen werden: Auch mit einem Medikament kann die Schweißdrüsenproduktion reduziert bis unterbunden werden. Dabei wird das Toxin im übermäßig schwitzenden Bereich punktförmig flach unter die Haut gespritzt. Die Wirkung tritt nach drei bis sieben Tagen ein. Dieser Effekt ist allerdings nicht dauerhaft, eine solche Behandlung muss alle drei bis zwölf Monate wiederholt werden. Diese Behandlung ist im Einzelfall auch für das übermäßige Schwitzen an Händen und Füßen geeignet.

Weitere Informationen zum Thema Schweißdrüsenüberfunktion finden Sie auf folgender Webseite: www.kein-schwitzen-mehr.de

Sind Sie selbst betroffen und würden gerne Näheres über den genauen Ablauf des Eingriffs und alle weiteren Details erfahren? Wir sind für Sie da! Gerne erläutert Ihnen Herr Dr. Schlichter Genaueres in einem persönlichen Gespräch.

ÜBERBLICK
FachbegriffAspirationshydrektomie
EffektLinderung des übermäßigen Schwitzens durch Entfernung/ Verminderung der Schweißdrüsen
MethodeAbsaugkürettage
Dauer der Behandlung 60 bis 90 Minuten
NarkoseLokalanästhesie mit Dämmerschlaf
KlinikaufenthaltNein
Nach der Operation3 Tage Druckverband;
auf Sonne, Sport und Sauna für circa 14 Tage verzichten

Schmerzenleichter Einstich- und Druckschmerz;
muskelkaterähnliche Schmerzen

Narbenminimale Narbenbildung, selten Verhärtungen

Gesellschafts- und Arbeitsfähigkeitnach einem Tag

NebenwirkungenRötungen;
kleine Blutergüsse;
Schwellungen an den Injektionsstellen;
Hautreizungen;
Haarverlust