Wunddrainage

Eine Wunddrainage findet vor allem nach größeren Operationen im orthopädisch-unfallchirurgischen Bereich oder auch in der plastischen Chirurgie, Anwendung. Sie wird genutzt, um Blut und Wundsekret abfließen zu lassen und zieht die Wundränder zusammen. Eine Wunddrainage kann ebenso bei chronischen Wunden hilfreich sein. Der Begriff Drainage hat seinen Ursprung im Englischen und kann mit ableiten übersetzt werden. Somit werden bei der Wunddrainage nach einer OP die Wundversorgung und der Wundheilungsprozess sichergestellt und überwacht. Zudem dient die Wunddrainage dazu, Infektionen und Hämatombildungen zu vermeiden.

Unterschieden werden mehrere Arten von Wunddrainagen, dabei können sie aktiv oder passiv sein. Bei einer passiven Wunddrainage wird das Wundsekret abgeleitet, wohingegen eine aktive Drainage die Flüssigkeit absaugt. Dabei können offene, halboffene oder geschlossene Systeme zum Einsatz kommen. Bei einer offenen Wunddrainage wird das Sekret direkt in das Verbandsmaterial ausgeleitet. Diese Methode findet vorwiegend bei oberflächlichen Wunden Anwendung. Das halboffene sowie geschlossene System ähneln sich. Der größte Unterschied liegt jedoch in dem Wechseln des Auffangbeutels, das bei halboffenen Drainagen regelmäßig erfolgen muss. Welche Art gewählt wird, hängt wiederum von der Wunde ab.

Wunddrainage nach einer OP

Kommt eine Wunddrainage nach einer OP zum Einsatz, verweilt diese nur kurz im Patienten. Diese wird meist präventiv eingesetzt, um Wundinfektionen und Serome zu vermeiden, sowie den Wundrand schneller zu verschließen. Die sogenannten Redon-Drainage, nach dem Pariser Kieferchirurgen Henry Redon benannt, wird vor allem nach massiven operativen Eingriffen verwendet. Sie bleibt bis zu drei Tage im Operationsgebiet ehe sie gezogen wird. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Hochvakuumdrainage, die innerhalb von Gelenken oder unterhalb des Fettgewebes gelegt wird. Der Schlauch, der die Wundflüssigkeit im Inneren absaugt, wird mit einer kleinen Naht am Gewebe befestigt. Am äußeren Ende des Schlauchs ist ein kleiner Behälter angebracht, der die abgesaugte Flüssigkeit auffängt. Durch das entstehende Vakuum wird die Wundflüssigkeit kontinuierlich abgesaugt.

Zu einem längeren Einsatz von Wunddrainagen kommt es beispielsweise bei Druckgeschwüren, verursacht durch längeres Liegen. Durch die Wunddrainage sollen Sekretbildung und Keimherde ebenso wie bei der Wunddrainage nach einer OP vermieden werden, um so dem Heilungsverlauf genügend Zeit zur Schließung der Wunde zu geben. Eine solche Drainage verbleibt zwar länger in der Wunde, muss jedoch regelmäßig gewechselt werden, um die Hygiene zu gewährleisten.