Epithelgewebe

Der Begriff „Epithelgewebe“ bezeichnet Schichten sogenannter Epithelzellen, die eng miteinander verbunden sind. Es handelt sich um eine der vier Grundgewebearten – die anderen drei sind Muskel-, Nerven- und das Bindegewebe. Letzteres kann etwa die Faltenbildung beeinflussen und mit Hyaluronsäure gestärkt werden.

Das Epithelgewebe bedeckt innere und äußere Körperoberflächen – so besteht beispielsweise die Haut aus Epithelgewebe. Eine Ausnahme zu dieser Regel sind die Gelenkhöhlen.

Eigenschaften und Aufbau des Epithelgewebes

Das Epithelgewebe besitzt einige charakteristische Eigenschaften: Epithelien enthalten etwa keine Blutgefäße. Die Zellen des Epithelgewebes sind durch die Basalmembran vom Bindegewebe getrennt und werden durch diese mit Nährstoffen versorgt.

Die Epithelzellen weisen zudem Polarität auf: In jeder Zelle gibt es eine apikale, eine basale und eine luminale Zellmembran. Die apikale Seite dieser Zellen ist dabei dem Lumen oder dem Äußeren zugewandt, die basale Seite ist mit dem darunter befindlichen Gewebe über eine Basallamina verknüpft. Die Zellen sind untereinander mit einem Haftkomplex verbunden, der zudem als physikochemische Barriere dient.

Funktionen des Epithelgewebes

Je nach Organ kann das Epithelgewebe diverse Funktionen erfüllen. Gerade oberflächliche Epithelien haben Schutzfunktionen inne: Die Epidermis bietet großen mechanischen Schutz und verhindert zudem, dass die Haut sich vom Bindegewebe ablöst. Bei inneren Körperöffnungen dient das Epithelgewebe der Abdichtung: Durch die Epithelien wird zum Beispiel die Blut-Hirn-Schranke gewahrt und der Urin verbleibt in Harnleiter und Blase.

Durch das Epithelgewebe werden zudem Stoffe resorbiert, also von der Oberfläche herab transportiert. Ein Beispiel hierfür ist der Nährstofftransport in der Darmschleimhaut. Eine andere Art des Transports kann bei manchen Epithelien über ihre Flimmerhärchen erfolgen. Durch diese ist es bestimmten Epithelien möglich, Fremdkörper aus den Organen zu entfernen.

Drüsenepithelien dienen vor allem der Sekretion. Hierbei gibt es eine große Vielfalt an Sekretionswegen. Beispiele für Drüsen, bei denen Sekretionsvorgänge stattfinden, sind etwa die Schweiß- und Speicheldrüsen sowie die Becherzellen der Darmschleimhaut.

Sinneszellen sind oftmals in Epithelgewebe eingebettet. Diesen kommt oftmals die einzigartige Position des Epithelgewebes als Verbindung zwischen Innen- und Außenseite des Körpers zugute.