Apostasis otum
Bei einer Apostasis otum steht die Ohrmuschel mehr als 30 Grad vom Kopf ab. Sie wird daher auch als abstehende Ohren oder umgangssprachlich als Segelohren bezeichnet. Ein weiterer synonymer Begriff ist Otapostasis.
Zu einer Apostasis otum kommt es durch eine Fehlbildung der Ohrmuschel, die meist genetischen Ursprungs ist. Eine Behandlung ist grundsätzlich nicht erforderlich, sie kann jedoch erfolgen, wenn es aufgrund der Apostasis otum zu einem Leidensdruck des Patienten kommt.
Apostasis otum – Behandlung
Ist die Diagnose Apostasis otum gestellt, kann sich der Patient für eine Behandlung, in Form einer Ohrenkorrektur, entscheiden.
Hierbei wird ein etwa vier Zentimeter langer Schnitt in die Hautfalte an der Rückseite des Ohres gesetzt. Mithilfe eines Skalpells wird der hier befindliche Knorpel ausgedünnt, sodass das überschüssige Gewebe entfernt und der Knorpel besser formbar gemacht wird. Das Ergebnis wird vernäht und somit gesichert. Es sind sowohl Nähte zur Formung des Ohrknorpels, als auch zur Rotation und Fixierung der Ohrmuschel möglich. Dies wird befundabhängig mit der Patientin/ dem Patienten besprochen. Abhängig von der Ohrform ist gegebenenfalls auch die Entfernung kleinerer Knorpelanteile notwendig.
Der Eingriff dauert etwa zwei Stunden und kann in der Regel ambulant erfolgen. Bei Erwachsenen kann die Behandlung unter örtlicher Betäubung mit Dämmerschlaf stattfinden, bei Kindern ist eine Vollnarkose ratsam. Eine Ohrenkorrektur ist ein vergleichsweise risikoarmer Eingriff. Dennoch kann es zu den allgemeinen Operationsrisiken, wie etwa Infektionen oder Blutergüssen, kommen. Zudem besteht die Möglichkeit, dass das Ergebnis nicht den Erwartungen des Patienten entspricht.
Apostasis otum-Behandlung: Nebenwirkungen und Nachsorge
Nach einer Entfernung der Apostasis otum wird für einige Tage ein Kopfverband angelegt, der im späteren Verlauf durch ein Stirnband abgelöst wird. Bis zur vollständigen Verwachsung des Knorpels vergehen bis zu drei Monate. Aufgrund des Verletzungsrisikos sollte Sport in dieser Zeit reduziert und Sauna- sowie Dampfbadbesuche für sechs bis acht Wochen unterlassen werden.
Eine Schwellung der Ohren tritt in der Regel etwa für zwei Wochen nach dem Eingriff auf und klingt von selbst ab. Zu den weiteren Nebenwirkungen können Blutergüsse, Taubheitsgefühle und Nachblutungen sowie eine hohe Berührungsempfindlichkeit der Ohren zählen.