Gynäkomastie
Gynäkomastie: Ursachen und Krankheitsbild
Eine Gynäkomastie kann vorliegen, wenn Sie als Mann an einer ein- oder beidseitig vergrößerten Brustdrüse leiden. Auch durch starkes Übergewicht und eine anschließende Abnahme kann sich Ihre Brust stark verändert haben, sodass Sie sich in Ihrer Haut nicht mehr wohlfühlen und der Wunsch nach einer Brustverkleinerung steigt.
Ein außergewöhnliches Brustwachstum in einer oder beiden Brüsten kann verschiedene Ursachen haben. Zu unterscheiden ist eine Gynäkomastie von einer Pseudogynäkomastie, die auch Lipomastie genannt wird. Bei Letzterer ist das Brustwachstum auf Fettgewebe zurückzuführen. Bei einer Gynäkomastie hingegen erweitert sich das Drüsengewebe. Dies kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, weshalb generell zwischen der physiologischen und der pathologischen (krankhaften) Form der Gynäkomastie unterschieden wird. Beide Formen der Gynäkomastie führen oftmals zu einem unnötigen Leidensdruck.
Gynäkomastie – Diagnosestellung und Behandlungsverlauf
Zunächst liegt der Fokus darauf, festzustellen, ob es sich bei der Vergrößerung der Brust um eine echte Gynäkomastie handelt. Hierfür ist eine Tastuntersuchung der Brust notwendig. Darüber hinaus werden zur Ursachenklärung der Gynäkomastie unter anderem eine Untersuchung des Bauchraums und der Hoden durchgeführt. Bei einer pathologischen Gynäkomastie wird üblicherweise von einem hormonellen Ungleichgewicht oder von einer erblichen Besonderheit ausgegangen. Zu einem Ungleichgewicht von Testosteron und Östrogen kann es kommen, wenn Erkrankungen der Leber und Niere oder chronische Krankheiten vorliegen. Auch Übergewicht kann als Ursache infrage kommen, wodurch eine Gynäkomastie zusätzlich begünstigt wird.
Übliche Maßnahmen zur Behandlung einer Gynäkomastie sind zunächst eine Ernährungsumstellung oder gegebenenfalls eine medikamentöse Behandlung, zum Beispiel die Gabe von Testosteron zur Korrektur des Hormonhaushalts. Letztere hat insbesondere dann Aussicht auf Erfolg, wenn die Gynäkomastie erst kürzlich aufgetreten ist.
Eine Operation wird in der Regel durchgeführt, wenn andere Maßnahmen nicht zu einer Brustverkleinerung führten oder der Leidensdruck beim Patienten besonders groß ist. Ein solcher Eingriff beseitigt nicht die Ursache Ihres Brustwachstums, entfernt aber Drüsengewebe sowie Fett und führt somit zu einer deutlichen optischen Veränderung. Das Rezidivrisiko ist in der Regel zudem gering. Nach individueller Beurteilung des Befundes werden der Umfang und die Art der Brustverkleinerung geplant.
Nebenwirkungen einer Gynäkomastie-OP
Wird eine Gynäkomastie durch Fettabsaugung behandelt, kann es zu einer Dellenbildung an der betroffenen Stelle kommen. Das Risiko einer Dellenbildung ist geringer, wenn die Liposuktion in den tieferen Fettschichten erfolgt. Weitere, allgemeine Operationsrisiken wie etwa Schwellungen, Nachblutungen, Blutergüsse, Infektionen, Störungen der Wundheilung und die Gefahr eines Blutgerinnsels (Thrombose) oder einer Embolie sollten ebenfalls beachtet werden. Solch eine schwerwiegende Komplikation oder bleibende Schäden sind allerdings eher selten.
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Fachbegriff | Gynäkomastie (Behandlung einer Gynäkomastie) |
Effekt | Verkleinerung der männlichen Brust |
Methode | Operation zur Entfernung von Drüsen- und Fettgewebe |
Dauer der Behandlung | 1 bis 1,5 Stunden |
Narkose | Lokalbetäubung mit Dämmerschlaf, bei Bedarf ist auch eine Vollnarkose möglich |
Klinikaufenthalt | in der Regel ambulant |
Nach der Operation | Wundkontrollen mit Verbandsabnahme nach sieben Tagen, Tragen von Kompressionswäsche ist für etwa sechs Wochen empfohlen. Eine Lymphdrainage sollte, falls notwendig, frühestens nach vier bis sechs Wochen durchgeführt werden. |
Schmerzen | Wundschmerz, Empfindungsstörungen |
Narben | in der Regel nach dem Abheilen kaum sichtbar |
Gesellschafts- und Arbeitsfähigkeit | nach einigen Tagen, richtet sich auch nach der Intensität des Eingriffs |
Nebenwirkungen | Absterben oder Einfallen von Brustwarzenteilen, Seitenungleichheit. Dellenbildung, Bildung von Narbengewebe |